Nachdem Rosemarie sich in einem Brunnen gewaschen und eine große Walnuss gefrühstückt hatte, sah sie sich ein wenig um. Und wunderte sich sofort über die Menschen. Denn statt die wunderschönen Häuser, den blauen Himmel oder die Schiffe anzuschauen, starrten die Leute allesamt auf kleine flache Kästchen, die sie pausenlos in ihren Händen hielten.

Frauen, die Kinderwagen schoben, starrten dabei auf ihre Kästchen. Omas und Opas, die auf Parkbänken saßen, hielten ebenfalls Kästchen in den Händen. Sämtliche Menschen in den Bussen hatten nur Augen für ihre Kästchen. Und sogar diejenigen, die zu Fuß unterwegs waren, schauten nicht, wohin sie gingen, sondern betrachteten im Gehen ihre Kästchen oder tippten darauf herum – ein paar von ihnen stolperten dabei sogar über Bordsteinkanten und fielen hin.

Diese seltsame Kästchen-Sache war Rosemarie auch schon in anderen Städten aufgefallen. Was hatte es damit bloß auf sich? Um ein ordentliches Stück Speck zu transportieren, waren die Dinger zu flach. Und ein Kartenspiel enthielten sie offenbar auch nicht.

Als Rosemarie wenig später zwei Mädchen entdeckte, die ein Kästchen vor sich auf den Boden gestellt hatten und jetzt lustig davor herum hampelten, konnte sie ihre Neugierde nicht länger bändigen.

„Sagt mal“, fragte die Maus, „was ist denn das …?“
„Ein Handy“, sagte die eine.
„Ein Smartphone“, verbesserte die andere.
„Ach was“, sagte Rosemarie. „Und was macht man damit?“
„Tanzen“, sagte die eine.
Dancen“, verbesserte die andere.
„Fotos“, sagte die eine.
Selfies “, verbesserte die andere.
„Nachrichten schreiben“, sagte die eine.
Messages!“, verbesserte die andere.
„Internet“, sagte die eine.
Surfen“, verbesserte die andere.
„Und telefonieren“, sagte die eine.
„Das macht doch kein Mensch“, sagte die andere. „Ich bin übrigens Lina.“
„Und ich bin Lena.“

Rosemarie schwirrte der Kopf – war dieses Kästchen etwa eine Wundermaschine?!
Die beiden Mädchen zeigten ihr, was man damit alles anstellen konnte, und die Maus staunte nicht schlecht. Langsam konnte sie verstehen, warum diese Dinger so wahnsinnig beliebt waren …

Am liebsten mochten Lina und Lena eine App, über die man Filme mit der ganzen Welt teilen konnte. Die Mädels baten Rosemarie, bei einem Tanzvideo mitzumachen und
die Maus sagte natürlich ja. Weil Rosemarie vorne im Bild tanzte und die beiden Mädchen hinten, waren auf dem Video alle gleich groß. Das sah verdammt lustig aus. Und kaum hatten Lina und Lena das Video gepostet, gab es zehntausende von Likes – schon kurz darauf war der Film der beliebteste des ganzen Tages.
„Toll!“, rief Lina.  
Nice!“, verbesserte Lena.  

Dann verabschiedete sich die Maus von den Mädchen. Sie sagte: „Ich sehe, dass ihr dank dieses verrückten Kästchens auch in schweren Zeiten Spaß habt. Jetzt muss ich weiter – denn ich will wissen, ob es all den anderen Menschen in den anderen Städten genauso gut geht wie euch.“

„Tschüssikowski“, sagte Lina.  
Bis dannimansky!“, verbesserte Lena.  

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