„Na“, sagte Kurt, der uralte Kater des Küsters, der gerade vorbeischlurfte, „ist schon
wieder niemand gekommen?“

Die Maus Rosemarie schüttelte traurig den Kopf.

„Dann haben wir wenigstens unsere Ruhe“, brummte Kurt, sprang schnaufend auf eine Kirchenbank und rollte sich zusammen.

„Aber ich will Besuch bekommen“, rief Rosemarie. „Und zwar nicht null Besucher, sondern richtig viele! Seit Jahrhunderten kommen sämtliche Lübeck:innen und fast alle Gäste zu mir, um mich zu streicheln und sich Glück zu wünschen! Nur in diesem Jahr nicht!“

„Vielleicht“, brummte Kater Kurt, „geht’s ihnen ja so gut, dass sie kein Glück brauchen.“

„Nein, vom Glück kann man nie genug haben“, sagte Rosemarie entschieden. „Es muss etwas anderes dahinterstecken. Und wir müssen herausfinden, was.“

 Kater Kurt blinzelte müde. „Und wie willst du das machen?“

„Indem wir zu einer Reise aufbrechen, Kurt!“, sagte Rosemarie und lächelte vor Freude über ihre Idee. „Wir beide finden heraus, was die Menschen dieses Jahr gemacht haben und warum sie uns nicht besuchen konnten!“

„Eine Reise?!“, rief Kater Kurt entsetzt. „Das ist ja furchtbar! Raus aus der schönen Kirche, wo ich vom Küster jeden Tag eine Schale Milch bekomme?! Und sonntags einen großen Löffel Thunfisch?!? Und einmal im Monat ein weichgekochtes Ei?!? Und alle zwei Monate …“

Die Maus seufzte. „Ok, Kurt“, sagte sie, „ich breche zu einer Reise auf.

Und du bleibst hier und hältst die Stellung. In Ordnung. An Weihnachten bin ich zurück.“

„Klingt schon viel besser …“, seufzte Kurt, kringelte noch einmal seinen Schwanz und
schlief ein.

Rosemarie hingegen packte schon mal ihre Koffer – und freute sich auf die große abenteuerliche Reise, die nun auf sie wartete.

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